SUSTAINABLE WINE SOUTH AFRICA (SWSA)

Biodiversität

Was ist Biodiversität?
Biodiversität bezieht sich auf alle Gene, Arten, Ökosysteme und Prozesse, die das Leben langfristig erhalten. Wenn die Biodiversität intakt ist, sind Arten und die Kreisläufe der Natur belastbar und können sich den Veränderungen der Umwelt besser anpassen. Wenn die Biodiversität bedroht ist und die natürliche Artenvielfalt verloren geht, reagiert die Natur unberechenbar und erschwert es Farmern, die natürlichen Ressourcen zu schützen und ihre Produktion zu planen.


The Biodiversity & Wine Initiative (BWI)
Das Cape Floral Kingdom (CFK) ist das kleinste aber mannigfaltigste Florenreich der Welt. Als globaler Hotspot für Artenreichtum und Südafrikas jüngstes Weltkulturerbe ist dieses Königreich der Pflanzen weltweit als solches anerkannt. Leider wird die Reichhaltigkeit des CFK durch eine intensive Landwirtschaft, eine ausgedehnte urbane Bebauung und eingeschleppte Pflanzenarten zunehmend bedroht. Weniger als 9 % des einzigartigen Renosterveld- und Lowland-Fynbos-Ökosystems sind verblieben, und ein großer Teil der Succulent Karoo ist ebenfalls bedroht. Da sich 80 % des CFK in Privatbesitz befinden, ist die Beteiligung der Landbesitzer am Naturschutz entscheidend für den Erhalt der weltweit einzigartigen und bedeutsamen Artenvielfalt des CFK.


Ungefähr 90% der südafrikanischen Weinproduktion erfolgt innerhalb der CFK. In den letzten zehn Jahren haben südafrikanische Erzeuger fast 144 000 ha als Naturschutzgebiet reserviert und sich verpflichtet, es wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen, wodurch der Naturschutzfußabdruck der südafrikanischen Weinindustrie weit über dem derzeitigen Fußabdruck von 92 067 ha liegt . Das Programm wurde inzwischen abgeschlossen - weitere Informationen finden Sie unter wwwf.org.za.



Richtlinien zum Schutz der Biodiversität und nachhaltiger Weinerzeugung (IPW)

Der wichtigste Grundsatz der nachhaltigen Weinerzeugung (IPW) und der Biodiversity & Wine Initiative (BWI) lautet, dass die Weinerzeugung in Harmonie mit der Natur erfolgen soll.  

Die Nachhaltigkeitskriterien für Weinbaubetriebe berücksichtigten alle Aspekte der Kultivierung. Das umfasst sowohl die standortbezogene Auswahl der Rebsorten, die Anlage eines Weinberges, Bewässerung, Pflanzenschutz, Düngung, Rebschnitt, Laubarbeit und Bodenbearbeitung zzgl. natürliches Ressourcenmanagement.

Dank der zunehmenden Erfahrungen der BWI stellte man fest, dass das Kapitel 2 „Schutz und Verbesserung des Farm und der Weinberge” nicht weitreichend genug gefasst war. Spezifische Themen, wie z. B. das Aussterben des Renosterveld oder Lowland Fynbos wurden nicht berücksichtigt. Es fehlte auch der Hinweis auf die Notwendigkeit eingeschleppte Pflanzenspezies zu eliminieren, da sie die ursprüngliche heimische Vegetation bedrohen und einen für südafrikanische Verhältnisse viel zu hohen Wasserverbrauch haben. Dieses Kapitel wurde gemeinsam mit den Naturschützern optimiert und auf den aktuellen Wissenstand gebracht. Als sogenannte Biodiversitäts-Richtlinien sind sie nun seit 2005 als offizielle Handlungsanweisungen in das Nachhaltigkeitsprogramm IPW integriert.

Das bedeutet, dass alle Weinerzeuger, die sich für eine nachhaltige Weinerzeugung zertifizieren lassen möchten, die Richtlinien zum Schutz der Biodiversität umsetzen müssen. Für den Farmer hat die BWI hat ein Selbsteinschätzungsformular mit 40 Fragen geschaffen. Anhand dessen kann er evaluieren, in welchen Bereichen er seinen betrieblichen Naturschutz verbessert kann.

Weitere Informationen erhalten Sie hier: www.ipw.co.za